Die Zeit danach: Snack- & Food Trends 2021.

gastroPROFIS | kulinarische Konzepte für Gastronomie, Hotellerie, Bäcker, Fleischer und sonstige im Bereich Hospitality

Die Zeit nach Corona.
Unser Trendreport für den Food- & Snackbereich

Corona hat (nicht nur) unsere Gastronomiewelt ordentlich durcheinandergeschüttelt. Es hat sich viel getan in Sachen Take away-, Delivery- und To go-Geschäft – aber wo geht der Weg hin? Wir haben die letzten Monate genutzt, um uns hier auf dem neuesten Stand zu halten und diese Trends und Gedanken natürlich in unsere und demzufolge Ihre Zukunft einzubauen.

Viele haben bereits Anfang des Jahres ihre Prognosen und Trendreports veröffentlicht – wir haben bewusst das Tagesgeschäft unter geänderter Situation beobachtet und lassen diese Beobachtungen und Erfahrungen in unseren gastroPROFIS Trendreport einfließen.

Wellness! Auf dem Teller, für den Bauch, für die Seele.

Die Amerikaner nennen es „Wellness my way“. Dieser Trend umfasst die neu entdeckten Gewohnheiten und Routinen, die während der „verschlossenen Welt“ entstanden sind. Es geht darum, Gesundheit in einem Stil zu konsumieren, der zu Ihnen passt. Das macht Wellness aus, man muss sich wohlfühlen.

Diät-, Bewegungs- und Gewichtsmanagement stehen im Vordergrund, da auch Behörden wie die Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigen, dass eine gesunde Ernährung eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Coronavirus spielt. Für viele Konsumenten bedeutet dies, einen neuen Ansatz für das zu wählen, was sie essen und wie viel sie sich bewegen. Für andere wiederum geht es eher um subtilere Änderungen ihrer Routine, wobei Elemente des Genusses berücksichtigt werden, um das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

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In diese Entwicklung fließt auch das regionale Einkaufen ein. Allein die Verwendung regionaler, teils biologischer Lebensmittel erhöht den Wohlfühlfaktor beim Essen und bereits bei der Zubereitung. Und genau da setzt unser Gedanken ein: kochen wir doch einfach mal wie daheim. Möhreneintopf, Erbsensuppe, Würstchengulasch, Backfleisch – kann man ja alles schön machen. Aber back to basics, back to the roots!

„Wellness my way“ ist eine moderne Entwicklung in Richtung des Soul Food in seiner ursprünglichen Definition. Soul Food ist ja nicht nur wie von uns inflationär verwendet das Essen für dieses wohlige Bauchgefühl, Essen für die Seele. Soul Food ist eine Entwicklung aus dem Mangel heraus, mussten sich Sklaven und sonstige Angehörige bestimmter ethnischer Gruppen mit minderwertigen oder billigen Lebensmitteln zufriedengeben. „Wellness my way“ ist parallel dazu eine Speisenentwicklung und Bewegung aus dieser Coronakrise heraus und zudem gut für unsere Seele. Nennen wir es Mood Food.

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Erweiterung kulinarischer Perspektiven.

Crossover oder Fusion gibt es in den Küchen seit Jahren, mal mehr, mal weniger. Meist waren und sind es asiatische Einflüsse, die gerade hier bei uns im mitteleuropäischen Raum als „exotisches i-Tüpfelchen“ auf den Tellern und in den Bowls Platz genommen haben. Die Menüs im Jahr 2021 (und darüber hinaus nach unserer Einschätzung) bieten eine interessante Auswahl an etablierten und weniger bekannten Küchen und derer Schnittmengen, was unter anderem durch das kreativere Essverhalten während der Pandemie begründet ist. Man bestellt mehr und bedingt durch das eingeschränktere Angebot weicht man auch mal auf indisches, pakistanisches, afrikanisches, arabisches Essen aus. Gut für den Geist, noch besser für die Entwicklung der Gastronomie.

Nachfolgend die Big Player auf dem neuen Spielplatz der Mischmasch-Kulinarik:

Moderne italienische Küche.

Durch die Raffinesse bei der Verarbeitung von Pasta werden bewusst bestimmte Formen mit bestimmten Geschmacksrichtungen kombiniert und die Konsumenten sowie die Köche werden sowohl mit dem Grundprodukt als auch mit „Toppings“ erfinderischer. So wird die klassische italienische Küche zur Leinwand und gemalt wird mit Farben und Pinseln aus der ganzen Welt: da geht auch mal ein altbewährtes Ragout mit Koriander zu Orecchiette und ein wenig Fried Garlic aus dem Asialaden. Ist schräg, aber geil. Und erlaubt unglaublich viel Spielraum für Neues und spannende Kreationen. Über den Tellerrand hinausblicken ist die Devise.

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Es lebe der mittlere Osten.

Diese Küche eignet sich für vegetarische Speisen und setzt ihren Aufwärtstrend fort. Köche und Ketten bauen auf der Vertrautheit der Verbraucher auf und bringen Kebabs mit raffinierten oder ungewöhnlichen Füllungen auf die nächste Stufe. Käsekebab. Schokokebab. Dürüm Greek Style. Falafel zum Wok. Ja – warum denn nicht? Man mag als eingefleischter Kebab-Esser vielleicht den Kopf schütteln, aber bereits als Kinder haben viele von uns Spaghetti mit Ketchup und Frankfurter Würstchen gegessen – das ist viel mehr Kopfschüttelessen als die Falafel zum Wok.

Japanisches Comfort Food.

Diese Küche geht weit über Sushi hinaus, wir wissen so viel noch nicht über die japanische Küche. Trendgerichte wie Okonomiyaki und Omurice verbinden Katsu-Currys und Ramens als japanische Komfortlebensmittel. Ein Hochgenuss, der wiederum auch europäischen Einfluss sehr gut vertragen kann. Wichtig ist die hohe Qualität des Grundlebensmittels. Eine perfekte Brühe, gute Nudeln, frisches ausgesuchtes Gemüse…

Bao Buns sind in einigen großen Städten bereits beliebtes Streetfood, wir gastroPROFIS sehen da noch viel Potential und kreative Luft nach oben gerade im Snackbereich und im Bereich Crossover. Bao Buns mit geilstem Schweinsbraten und Krautsalat sind mindestens genauso ein Speichelflussproduzent wie eine süße Variante mit Zwetschgenröster und Vanillesauce.

Afrika frisch auf den Teller.

Die Küche Westafrikas, insbesondere Senegal, Ghana und Nigeria, hat an Bedeutung gewonnen. Die Konsumenten beginnen, diesen Kontinent als reichhaltige Quelle für Geschmack und nahrhafte Zutaten wirklich wahrzunehmen und die Industrie beginnt zu reagieren. Stews in allen Variationen sind perfekte Hauptdarsteller, können sich aber auch gut in Nebenrollen auf Salattellern und in Bowls präsentieren.

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Thieboudienne zum Beispiel ist eine senegalesische Reispfanne mit Fisch, sie ist so pur und unaufgeregt, dass wir auch heimische Fische in die Rezeptur einfließen lassen und mit einem leichten Dreh an der Kräuterschraube ein bezauberndes internationales Pfannengericht rausholen können.

Indisch geht immer.

Köche und Hersteller von Convenienceprodukten sind schon längst auf den indischen Geschmackszug aufgesprungen. „Indisch“ ist nicht nur eine beliebte Küche in Großbritannien! Auch hierzulande bringen wir dank hervorragender Versorgung im Gewürzsegment authentisch indischen Geschmack auch an und in heimische Speisen. Insbesondere Südindien wird immer beliebter für seine leichten und „gesunden“ Lebensmittel voller Geschmack und Textur – diese Arten von Lebensmitteln tauchen immer häufiger auf Speisekarten auf.

Glacierte Fleischstücke in Verbindung mit frischem, knackigem Gemüse und süß-säuerlichem Obst ist unglaublich sexy und bringt in dieser Konstellation auch Leben in heimische Speisen und in den Snackbereich. Würze on top und alles ist fein. Funktioniert mit Reis, mit Pasta, mit Brot und vielem anderen und macht „indisch“ daher so flexibel.

 

Das neue Normal. Take away und to go.

Nichts wird wie es war. Ein weltweiter Lockdown geht an (den meisten) Menschen nicht vorbei und ändert Verhalten, Denken und auch Gewohnheiten. So ist es inzwischen normaler geworden sich nicht nur fertiges Essen liefern zu lassen, sondern wir sind auch auf den Geschmack der Lebensmittellieferung gekommen. Wir lassen uns inzwischen wirklich sehr viel liefern, manchen Reportagen nach hat sich das Liefergeschäft „Food“ fast verdreifacht.

Dieses Umdenken ändert aber nichts daran, dass die Menschen gern essen gehen – sie bestimmen nur nun noch mehr als vorher WO und WANN sie essen. Im Restaurant, im Büro, bei Freunden oder auf der Parkbank und: sie lassen es sich eventuell liefern, auch ins Parkhaus auf den Beifahrersitz. Hier sind Gastronomen nun gefordert, Entscheidungen zu treffen.

Eine neue Flexibilität muss her!

Geht man den Weg mit? Bleibt man beim „to stay“-Geschäft? Die Pandemie hat auch die Beschleunigung der Online-Lösungen bewirkt, an denen Unternehmen ohnehin gearbeitet haben. Unglaublich viele Restaurants haben nun eigene Onlineshops, entweder um Lebensmittel oder Equipment zu verkaufen (Hausmarken, Pasta, eigene Gewürze, Schürzen und Messer etc.) oder eben auch einen Onlineshop, in dem man Essen bestellen kann. Und hier wird sich die Spreu vom Weizen trennen, genau in diesem Angebot. Ein großer Teil greift auf bestehende, bekannte Plattformen wie Lieferando, Mjam oder ähnliche zurück, die aber sehr hohe Gebühren (für den Unternehmer) aufrufen.

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Food photo created by freepik – www.freepik.com

Dauerhaft bietet das Liefergeschäft bzw. das to go-Geschäft ein unglaubliches Potenzial an Zusatzgeschäft zum stationären Restaurant. Der gastroPROFIS-Tipp: Nutzen Sie unbedingt die Gelegenheit, jetzt an diesem Spiel teilzunehmen – sonst sind sie entweder diesbezüglich (je nach Ort natürlich, in Berlin oder Hamburg ist mehr los als in Paderborn…) weg vom Fenster oder tun sich schwer aufzuholen, sollten Sie sich irgendwann mal zum Onlinegeschäft entscheiden. Mit wenigen Handgriffen kann man hochqualitatives á la carte in Top Lieferessen umwandeln, nutzen Sie die Gelegenheit.

 

Vegetarisch & vegan auf dem Vormarsch!

Während vegane und vegetarische Ernährung kaum mehr ein „Trend“ sind, steigt der Zustrom von Menschen, die sich dem Lebensstil anschließen. Zunehmende Bedenken hinsichtlich des geistigen und körperlichen Wohlbefindens sowie der Umweltauswirkungen haben viele dazu veranlasst, ihre fleischorientierte Ernährung zu überdenken. Viele geben tierische Produkte vollständig auf, um ein gesünderes und umweltfreundlicheres Leben zu führen.

Es hilft auch, dass der Zugang zu so vielen Lebensmittelalternativen die Umstellung auf pflanzliche Produkte einfacher als je zuvor gemacht hat. Fleischersatzprodukte wie zum Beispiel von Greenforce sind stark auf dem Vormarsch, sind idiotensicher zuzubereiten, schmecken ausgesprochen gut und liefern zudem noch eine ordentliche Portion Eiweiß. Das wiederum macht inzwischen auch Sportler auf Alternativen aufmerksam, weil 40 Gramm Eiweiß auf 100 Gramm Nahrung sicher nicht uninteressant ist und zudem die Verdauung nicht so träge abläuft wie bei Fleisch.

Wir gastroPROFIS versuchen bei jedem Kunden in der Gastronomie und im Snackbereich inzwischen aus Überzeugung verstärkt auf vegetarische und vegane Gerichte und Snacks zu setzen, der Plan geht uns auf. Die Verkaufszahlen sind überaus zufriedenstellend, weil gänzlich neue Zielgruppen angesprochen werden und die „alte Kundschaft“ auch durchaus positiv und offen auf Neues reagiert. Auch Trainings für Küchenmitarbeiter in diesen Bereichen sind mehr denn je gefragt – ein gutes Zeichen.

Veggie-Burger!

Pflanzliches Protein hat letztes Jahr wirklich ein Statement abgegeben und in vielen Fällen den Neuheitenmarkt dominiert, wie die Fast Food-Industrie es uns zeigt. Während „ultra-überzeugende“ Burger auf pflanzlicher Basis und Rinderhackfleisch im Mittelpunkt stehen, finden Sie in Lebensmittelgeschäften überall leicht Würste, Aufstriche etc. auf pflanzlicher Basis. Dies ist ein stärker gewordener Lebensmitteltrend seit ca. 2 Jahren, der im Jahr 2021 auf dem bisherigen Höhepunkt angelangt ist – und vermutlich bleiben und noch stärker werden wird. Wenn Sie neu in diesem Hype sind, probieren Sie auf jeden Fall einmal einen Proteinburger in einem Restaurant oder bereiten sich selbst eine Mahlzeit zu, die vorgibt etwas anderes zu sein! Wir gastroPROFIS empfehlen gern die Produkte von Greenforce.

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Auch Kohlenhydratalternativen sind trendy!

Keto(*) brachte das kohlenhydratarme Essen in großem Stil zurück, aber es wird nicht die einzige Option für die Lebensmitteltrends im Jahr 2021 sein. Mit dem Anstieg der alternativen Kohlenhydratprodukte, insbesondere mit Blumenkohl, der in Sachen Pizzakruste und Gnocchi die Nase vorn hat. Es war noch nie einfacher, sich an kohlenhydratarme Diäten zu halten!

Gerade im Bereich der Bowls gibt es inzwischen sehr viele komplett kohlenhydratfreie Angebote und es wird (wir sind da sehr zurückhaltend in Hinblick auf Anbau, ökologischem Fußabdruck, Ausbeutung der Bauern etc. – aber das ist ein anderes Thema…) sehr viel mit Avocados gearbeitet. Trotz ihres hohen Kaloriengehalts sind Avocados gesund und nahrhaft! Denn der größte Teil besteht aus den „guten“ ungesättigten Fettsäuren. Die helfen bei der Fettverbrennung, weshalb die Avocado in Sachen Abnehmen als Superfood und im Bereich Keto als eierlegende Wollmilchsau gilt. Dieser Trend wird weitergehen, weil die Avocados auch zum Beispiel viel für veganes Backen verwendet werden, Stichwort Raw Cakes.

 

Low und Zero Waste Food

Angesichts der zunehmenden Bedenken hinsichtlich des Klimawandels und durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema „regionales und nachhaltiges Einkaufen“ während der Corona-Pandemie seit 2020 sind wir uns mehr denn je bewusst, umweltbewusste Kaufentscheidungen zu treffen. Dies hat sich natürlich in die Lebensmittelszene eingeschlichen und macht Low oder Zero Waste zu einem der kommenden, starken Food Trends des Jahres 2021.

Low Waste bzw. Zero Waste bedeutet, dass man der Verschwendung von Lebensmitteln bewusst und proaktiv entgegenwirkt, unnötige Verpackungen (insbesondere Plastik) drastisch reduziert und Speisereste, die möglicherweise zuvor in den Papierkorb gelangt sind (wie Brokkoli-Stängel, Karottenoberteile und Kartoffelschalen), wieder verwendet werden. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie den Abfall in der Küche reduzieren können und jeder Schritt in diese Richtung ist eine großartige Möglichkeit, um diesen entscheidenden Lebensmitteltrend im Jahr 2021 in Gang zu setzen.

Auch Unternehmen wie Too good to go machen sich für eine bessere Welt stark. Unaufgeregt und effizient. Too good to go schreiben auf ihrer Webseite erklärend:

Wir träumen von einem Planeten ohne Lebensmittelverschwendung und engagieren uns täglich dafür, diesen Traum zu verwirklichen. Mit unserer App kannst auch du dazu beitragen – herunterladen, anmelden und köstliches, zu viel produziertes Essen retten. Was dich erwartet, ist immer eine Überraschung zu tollem Preis und gleichzeitig tust du Gutes für unseren Planeten. Jetzt Essen retten!

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, anmelden kostet nichts und jeder sollte es zumindest mal ausprobieren. Wir gastroPROFIS berücksichtigen die Low und Zero Waste-Thematik bei jeder Beratung, jedem Konzept und verbinden den Warenstamm so geschickt miteinander, dass kein Produkt ein „wartendes Produkt“ ist, sondern alles zu jeder Zeit ohnehin in irgendeinem Rezept, auf irgendeinem Teller verwendet werden kann oder muss. Abschnitte werden zu Pesto, Stengel zu Suppenmatten, Schalen zu Brühe – wie es sich gehört. Ein toller Trend, der hoffentlich nie endet.

 

Kräuter, Wurzeln, Pilze.

Gemüse hat im Zusammenhang mit gesunder Ernährung immer Beachtung gefunden, da der Körper einen entsprechend hohen Nährstoffbedarf hat. Aber Zutaten wie Kräuter, Wurzeln und klassische Pilze haben die Welt im Jahr 2021 im Sturm erobert.

Diese erdigen Inhaltsstoffe sind vollgepackt mit Adaptogenen (Wikipedia beschreibt es als aktive Pflanzenstoffe, die dem Organismus helfen sollen, sich erhöhten körperlichen und emotionalen Stresssituationen anzupassen) und vielen Vitaminen, um Ihren Körper zu schützen. Mehr dieser Produkte in seine täglichen Mahlzeiten einzubauen und aufzunehmen, um eine glückliche, gesundheitsbewusste Ernährung zu gewährleisten, ist einer der Trends aus dem Jahr 2021.

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Pilz- und Edelpilzzuchten sind inzwischen in Österreich sehr weit verbreitet und auf dem aufsteigenden Ast. Ob man den frischen Pilz oder auch mal ein Shiitake-Pesto haben möchte, man wird inzwischen regional dank hervorragender Onlineshop- und Informationsdichte schnell fündig. Für uns Köche sind Pilze (zumindest Champignons, Austern- und Shiitakepilze von den gängigen) Umami, also nicht nur toll als „Gemüse“, sondern auch als Geschmacksbringer für das gesamte Gericht.

 

Fermentieren. Konservieren. Einmachen.

Das Thema Fermentation wird sehr groß, genau wie das Einmachen und Konservieren – das ist schon fast eine „Bewegung“, kein Trend mehr. Wir haben während der COVID-Sperren einen enormen Anstieg dieser Techniken gesehen und es hat uns Köchen ermöglicht, regionale Zulieferer zu unterstützen und zu spielen, zu experimentieren. Corona hat den Köchen nicht gelehrt, aber näher gebracht Zutaten zu kaufen und zu verarbeiten, die die Landwirte zur Verfügung hatten, die aber aufgrund der Einschränkungen in der Gastronomie keine Abnehmer fanden. Also hat man so viel wie möglich eingemacht, konserviert, eingelegt und fermentiert. Ein großer Multiplikator waren hier die sozialen Medien, es entstanden und entstehen teils richtige Fermenting-Battles…

Worlds of food erklären es sehr schön und kompakt:

Beim Fermentieren werden Lebensmittel (meist verwendet man Obst oder Gemüse) mit einer Salzschicht versehen und in ein abgedecktes Gefäß gegeben. Auf diese Weise entsteht ein Milieu, in dem sich Milchsäure bildet und schließlich gärt – schlechte Bakterien bleiben durch diesen Prozess inaktiv. Und genau diese Art des Haltbarmachens macht fermentierte Lebensmittel gesund. […] Die in fermentierten Lebensmittel enthaltenen natürlichen Enzyme und aktiven Milchsäurebakterien schaffen ein ausgewogenes Milieu im Darm und stärken somit das Immunsystem. Ein hoher Vitamingehalt und sekundäre Pflanzenstoffe wirken antioxidativ, immunstimulierend und gerinnungshemmend. Damit können sie Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv entgegenwirken. Ein weiterer Effekt: Der regelmäßige Verzehr von fermentiertem Essen kann Heißhunger vorbeugen, da weniger schädliche Mikroorganismen im Darm vorhanden sind.

Ein cooler Trend, der andere Geschmacksnuancen setzt, Kreativität fordert und fördert sowie ernährungsphysiologisch wertvoll ist. Weitermachen!

 

Genau unser Ding: Snackification!

Seit zwei Jahren im Aufwärtstrend und Corona setzt noch einen drauf: Snackification.

Snackification bedeutet, morgens und nachmittags größere Snacks anstelle von ausgedehnten Sitzmahlzeiten zu wählen – oft kleinere Versionen normaler Mahlzeiten. Ein typischer Zeitplan könnte sein, einen kleinen Snack direkt nach dem Aufwachen und den nächsten um 10 Uhr zu essen. Das „Mittagessen“ wäre ein größerer Snack gegen 11:30 Uhr und dann wieder um 15 Uhr. Mit einem letzten, größeren Snack um 19 Uhr endet der Snackday. Dieser Zeitplan kann variieren, je nachdem, wie früh Sie aufwachen oder wie spät Sie ins Bett gehen, der Körper kann entgegen vieler Sagen keine Uhrzeit lesen, man kann sogar abends Kohlenhydrate essen. Die Menge macht das Gift.

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Während es einige typischere Snack-Zeitpläne gibt, ist die Anziehungskraft der Snackifizierung für viele die Möglichkeit zu essen, wann immer sie wollen, solange sie es auf kleinere Mahlzeiten beschränken. Um ihre Ernährung gesund zu halten, halten Sie sich an Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und fettarme Milchsnacks.

Einige großartige Ideen sind Bohnenchips mit Dips wie Hummus, Gemüsesuppe mit Vollkorncrackern oder gesunde Snacks im Bento-Stil, die mit Artikeln wie Apfelscheiben mit Nussbutter oder getrockneten Erbsen mit Dip gefüllt sind. Fettarmes Protein wie Pute oder Huhn in große Salatblätter oder ballaststoffreiche Tortillas gewickelt ist großartig, hart gekochte Eier können mit Bacon und Paprika zu einem Highlight werden.

Wir haben alle gehört, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist und „Zwischenmahlzeit“ bedeutet, die erste Mahlzeit des Tages neu zu gestalten. Viele Menschen haben wenig Zeit, um ein gesundes Frühstück für sich und ihre Familien zuzubereiten. Hält man sich an die richtigen Zutaten, ist ein wertvoller, sättigender Snack die bessere Variante als das Nutellatoast to go.

Wenn man bereit ist, mit der Snackification zu beginnen, ist es am wichtigsten sich daran zu halten, dass echte und gesunde Lebensmittel gewählt werden. Welche, die reich an Nährstoffen, Ballaststoffen, Vitaminen sind. Snacks wie Kartoffelchips, Süßigkeiten oder fettreiche Milchprodukte sind tabu!

Diese Art von Snackkonzept passt perfekt zu unserem to go-Lebensstil. In Kombination mit einem erhöhten Ernährungsbewusstsein und einer stärkeren Betonung einer guten Ernährung bedeutet dies auch, dass die Menschen mehr auf das achten, was sie essen. In Zukunft werden Mini-Mahlzeiten sowohl im Restaurant als auch im Einzelhandel zu einem immer wichtigeren Bestandteil, da Snacks allmählich von einer Zwischenmahlzeit zur eigentlichen Mahlzeit herangewachsen sind.

Die alte Tradition, von der wir wahrscheinlich nicht mehr viel sehen werden: große Drei-Gänge-Mittagessen. Die Leute werden natürlich immer noch aufwändige Mahlzeiten genießen, aber sie werden sie wahrscheinlich für Abende, Wochenenden und besondere Anlässe reservieren.

Die Kosten sind wichtig, letztlich sind aber Präsentation und Geschmack am wichtigsten! Der Konsument erwartet inzwischen, dass er mehr für ein gesundes Produkt bezahlen muss. Dies sollte jedoch nicht ausgenutzt werden. Wenn Sie mehr verlangen, reicht es nicht aus, dass ein Produkt gut aussieht. Es muss Stil und Substanz enthalten. Der moderne Gaumen hat sich weiterentwickelt und das Stigma, dass Gesundheitsprodukte nicht besonders schmackhaft sind, hat sich geändert. Der Fokus auf natürliche Zutaten zur Bereitstellung von Aromen hat zu erstaunlich schmackhaften und gesunden Produkten geführt.

Vielen Dank für Lesen & Teilen.

Wir halten natürlich ständig Augen, Ohren und Mund offen, um neue Trends für unsere Kunden und Leser zu entdecken. Sollte uns etwas neues unterkommen, finden Sie hier in unserem Magazin gewiss wieder ein Update dazu… Wir danken für Ihr Interesse, das Lesen und freuen uns, wenn Sie unseren Beitrag teilen.


Kurz erklärt…

(*) ketogene Ernährung ist eine Form der Low Carb– oder teils auch No Carb-Diät. Die Ernährungsweise ist extrem kohlenhydratarm,  zuckerarm, dafür aber sehr fettreich. Positive Fette versteht sich, aber fettig. Durch den Wegfall, den Mangel an Kohlenhydraten verändert sich der gesamte Stoffwechsel, man gerät in die sogenannte „Ketose“. In der Ketose werden von der Leber Fettsäuren in sogenannte Ketonkörper umgewandelt, diese sind im Gegensatz zu Fett wasserlöslich und können mit dem Blutfluss transportiert werden.

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Anmerkung: Im Sinne einer leichteren Lesbarkeit wurde auf die Unterscheidung des Geschlechts verzichtet. Sämtliche beschriebene Positionen beziehen sich selbstverständlich auf alle Geschlechter (w/m/d).

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